Wir haben uns im Deutschunterricht die letzten Wochen intensiv mit «Nathan der Weise beschäftigt». Das weltbekannte Stück handelt von Nathan, einem Geschäftsmann, und seiner adoptiv Tochter. Die Tochter, Recha, wird von dem «Tempelherren» aus einem brennenden Haus gerettet. Recha verliebt sich darauf hin in den Tempelherren, er aber, aufgrund von ihrer Religion, nicht in sie. Nachdem Recha ihren Vater von dem Tempelherren überzeugt, redet dieser mit ihm, und erzählt ihm eine Parabel. Die Parabel handelt von einem Vater mit drei Söhnen, der drei identische Ringe besitzt. Jeder Sohn erhält einen Ring, und jeder glaubt, er sei derjenige mit dem echten, wertvollen Ring. Der Vater wollte damit zeigen, dass alle drei Religionen – das Christentum, das Judentum und der Islam – gleichwertig sind. Die Parabel ist das zentrale Symbol in dem Stück und vermittelt Lessings Botschaft der religiösen Toleranz, Humanität und Gleichwertigkeit. Zu guter letzt finden Nathan und der Tempelherr zu einander. Die Liebesgeschichte zwischen dem Tempelherren und Recha geht dennoch nicht auf, da sich herausstelt, dass Recha und der Tempelherr Geschwister sind. Diese aufklärische Botschaft, aber auch einige andere, die Lessing, in diesem Stück versteckt hat, sind auch heute noch relevant. Der Weg diese Botschaft weiter zu vermitteln, so sah es Lessing höchstwahrscheinlich, ist es, das Stück aufzuführen. Leider lassen sich aber heutzutage immer weniger Leute für Theater begeistern. Wenn ich diese Botschaft vermitteln wollen würde, würde ich daher einen Film drehen. Die folgenden Abschnitte sollen ein Inszenierungskonzept darlegen. Ganz grundlegend müsste das Stück in unsere heutige Welt transponiert werden. Die Figuren brauchen neue Namen und moderne Berufe. Nathan als Gründer einer NGO, die sich für interreligiösen Dialog und Bildung einsetzt. Recha als Studentin, die durch ihre Offenheit gegenüber anderen Kulturen geprägt ist. Der Tempelherr als ehemaliger Soldat oder Krisenhelfer gezeigt werden, der nach einer Stationierung im Ausland Fuss zu fassen versucht. Der Sultan wäre heute wahrscheinllich ein hoch angesehener Politiker, wobei ich mir dessen nicht sicher bin. Die Person muss leicht «zugänglich» bleiben, aber dennoch eine hohe Rolle in der Gesellschaft inne haben. Das Herzstück des Films ist natürlich weiterhin die Ringparabel. Obwohl die Geschichte inhaltlich gleich bleiben würde, denn man kann sie eher schlecht in die Moderne holen, kann man an der Erzählweise einiges verändern. Die Ringparabel braucht ein «magisches» Element, in der modernen Welt findet man solche Magie am einfachsten in der Digitalen Welt. Die Ringparabel würde daher als Computersimulation oder -animation gezeigt werden. Wenn man ganz Hip und Modern sein möchte, dann könnte man Recha und den Tempelherren diese Spiel sogar im Film spielen lassen, sodass diese zusammen mit dem Publikum erkennen worum es geht, nach dem In einer Zeit, in der Fragen zur kulturellen Identität und dem Zusammenleben der Religionen aktueller denn je sind, könnte ein Film die breite Masse ansprechen. Die zeitlose Botschaft der religiösen Toleranz und Menschlichkeit, die im Zentrum von Lessings Werk steht, wäre nicht mehr nur ein Thema im Deutschunterricht, sondern ein emotionales Erlebnis für die Zuschauer. Der Film könnte zur Reflexion anregen und zeigen, dass wir alle im Kern Menschen mit ähnlichen Werten und Hoffnungen sind – unabhängig von irgendwelchen kategorischen Zugehörigkeiten. Ein solcher Film könnte genau das erreichen, was Lessing im 18. Jahrhundert beabsichtigte: Zuschauer berühren und zum Nachdenken anregen.
Reflexion des Schreibprozesses
Der Text ist unter Zeitdruck entstanden, was dazu führt, das die meisten Gedanken leider nicht zu Ende gedacht wurden. Die Film- und Theaterkunst liegt mir persönlich am Herzen, und ich bin überzeugt, dass insbesondere in der heutigen Zeit «Messages» dadurch vermittelt werden können. Für das inhaltliche habe ich ChatGPT dazugezogen. ChatGPT kann super «transponieren» das habe ich mir zu nutze gemacht. Ich habe mir je Charakter einige Ideen für moderne Versionen generieren lassen, und dann diese ausgewählt, die mir am besten gefällt.